Claus Bremer: mitspiel
Die Aktivierung der Zuschauer:
Vom Dynamischen Theater zur Theaterstadt
Dramaturgische Texte 1948–1971
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, 5. Juli - 5. Oktober 2014
ISBN: 978-3-89581-336-8
Peter Weibel, Holger Jost (Hg.)
Verlag: Alexander Verlag, Berlin
Text: dt., 416 Seiten
Was unterscheidet Theater von Kino und Fernsehen?
Wie werden aus Zuschauern Mitspieler?
»der autor fordert die schauspieler zum mitspielen auf. die schauspieler fordern durch ihr mitspielen die zuschauer zum mitspielen auf. das mitspielen der zuschauer fordert die schauspieler zum mitspielen auf, deren mitspielen wieder die zuschauer zum mitspielen auffordert usw.« (Claus Bremer, 1963)
Seit 1958 konzipierte der Dramaturg und Poet Claus Bremer
(1924–1996) in Darmstadt und Ulm neue Spielweisen des Theaters, die er parallel zur »offenen Form« in der Musik, den interaktiven Methoden der kinetischen Kunst und den Konstellationen der Konkreten Poesie entwickelte.
Mit Daniel Spoerri sammelte Bremer 1959 »beispiele für das dynamische theater«, Paul Pörtner schrieb ab 1962 auf seine Anregung hin »Mitspiele«; 1964 integrierte Bremer ein Happening von Wolf Vostell in den Spielplan eines Stadtheaters und war Berater für Werner Ruhnaus Spielstraße bei den Olympischen Spielen 1972.
Bremers Konkrete Dichtung findet sich bereits in internationalen Anthologien und deutschsprachigen Schulbüchern – jetzt liegen erstmals seine wichtigen Texte zum Theater in diesem Band gesammelt und mit Anmerkungen versehen vor. Sie führen vom »abstrakten theater« über »versuche mit festgelegten und nicht festgelegten aufführungen« bis zu »Stadt, lebendiges Theater«.
» … Claus Bremer, den ich ein paar Jahre lang vielleicht als meinen besten Freund bezeichnete.« (Daniel Spoerri, 2014)
»Claus Bremer und Daniel Spoerri wurden meine großen Brüder.«
(Bazon Brock, 2012)
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