Flusseriana – An Intellectual Toolbox
GLOBALE: Bodenlos – Vilém Flusser und die Künste, ZKM_Lichthof 1 + 2, 15. August - 18. Oktober 2015
ISBN: 979-1-937561-52-9
Verfasser/Herausgeber: Siegfried Zielinski, Peter Weibel und Daniel Irrgang (Hg.)
Verlag: Univocal Publishing, Minneapolis, 2015
Text: Englisch, Deutsch, Portugiesisch, 560 S.
Denken im Freistil – das ist Vilém Flussers intellektueller Operationsmodus: herausfordernd und anstößig, paradox und verwegen.
Es kennt weder Disziplinen oder Fächer, noch huldigt es anderen akademischen Gerüsten und Ritualen. Es will vor allem in laufende kulturelle und künstlerische Prozesse eingreifen und sie beeinflussen. Das benötigt keine geschlossenen theoretischen Systeme, sondern offene operative Gebilde. Die Flusseriana ist ein entwicklungsfähiger Werkzeugkasten, der rund 200 Denkdinge verschiedenster Art enthält. Partikularitäten wie „Altweibersommer“, „Atlas“, „Hörigkeit“, das „Tier“ oder das „Mittelmeer“ genauso wie Verdichtungen von Flussers Denken wie die großen wiederkehrenden Themen „Geschichte“, „Sprache“, „Mythos“ und „Religion“, seine zentralen medienanalytischen Begriffe wie „Apparat“, „Abstraktion“, „Kybernetik“ oder „Telematik“, aber auch Flussers ureigene Wortschöpfungen wie „Kommunikologie“ oder „Punkteuniversum“, die alten und die neuen „Einbildungskräfte“. Geschrieben sind die Lemmata von mehr als 100 verschiedenen Autorinnen und Autoren. Das ist praktizierte Dialogik – ganz im Sinne des philosophischen Schriftstellers aus Prag.
Freestyle thinking – that is Vilém Flusser’s intellectual modus operandi: challenging and offensive, paradox and audacious.
His thought knows no disciplines or subjects, nor does it pay tribute to other academic frameworks or rituals. Above all else it wants to intervene in ongoing cultural and artistic processes and influence them. For this no closed theoretical systems are necessary, only open, operative structures. The Flusseriana is a toolbox capable of being developed and expanded. It contains more than 200 “thinkthings” (Denkdinge) of all kinds: particularities like “Indian Summer,” “Atlas,” “Submissiveness,” “Animal,” or “Mediterranean Sea”; condensed Flusserian thought on the big eternal questions such as “History,” “Language,” “Myth,” and “Religion”; the central concepts of his media analysis, including “Apparatus,” “Abstraction,” “Cybernetics,” and “Telematics”; as well as Flusser’s own neologisms – “Communicology,” “Universe of Dots,” the old and the new “Imaginations.” More than 100 authors produced the entries under these lemmata. That is dialogic practice – entirely in the spirit of the philosophical writer from Prague.
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